PUBLIKATION

Magazin Andante

ZUSAMMENARBEIT

Severin Jakob (Foto)

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

1.5.2023

«UNTERSTüTZEN, BEGLEITEN, VERMITTELN»

 

Die Winterthurer Fachstelle Wintegra unterstützt Menschen mit gesundheitlichem Handicap bei der Suche nach einer Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt – mit Erfolg!

 

Mit Winterthurer Pioniergeist ins Leben gerufen, wurde die Fachstelle als noch selbst finanziertes Projekt vom damaligen andante Geschäftsführer Hansruedi Silberschmidt. Bis heute besteht das Ziel von Wintegra darin, Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei der Suche nach einer Arbeit im ersten Arbeitsmarkt professionell zu unterstützen.

 

Gleichwohl hat sich im Laufe der Zeit einiges verändert. Während früher nur wenige Mandate durch die IV-Stelle des Kantons Zürich zugewiesen wurden und die Mehrheit der Mandate privat – etwa durch Spenden – finanziert wurden, ist es heute umgekehrt. Die meisten Mandate werden gegenwärtig von Wintegra im Auftrag der IV abgewickelt und auch von dieser finanziert. Die Finanzierung der Arbeitsvermittlung und der Coachings durch Spenden bleibt für Wintegra-Klienten aber nach wie vor wichtig. Denn noch lange nicht jede gesundheitlich beeinträchtigte Person erhält bei der Stellensuche automatisch Unterstützung durch die Versicherung oder die Wohngemeinde. Und auch für diese ist Wintegra da.

 

Die Bemühungen der drei Job Coaches von Wintegra führen dank einem guten Netzwerk, viel Er- fahrung und einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Beteiligten regelmässig zu Vermittlungserfolgen. In 50 bis 60 Prozent der Job Coachings gelingt es, eine angemessene Erwerbsarbeit zu finden: eine Arbeit also, die von den Betroffenen zu bewältigen ist, die auf ihre Situation Rücksicht nimmt, die sie in ihrem Selbstvertrauen stärkt und von der auch der Arbeitgeber profitiert. In Zahlen ausgedrückt: Im Jahre 2022 begleitete Wintegra 34 Klienten mit IV-Mandat, 8 Klienten wurden über Spenden finanziert. 17 Personen konnten bereits in den Arbeitsmarkt vermittelt werden. Hinzu kamen 35 Schnuppereinsätze und 19 Praktika. Sie stehen nicht selten am Anfang einer weiterführenden Zusammenarbeit mit einem Betrieb. Dies alles geschieht mit der nötigen Transparenz. Die gesundheitlichen Schwierigkeiten, Defizite oder besonderen Lebensumstände der betroffenen Person sollen nicht verschwiegen, sondern gegenüber einem potenziellen Arbeitgeber transparent gemacht werden. So stehen die Chancen am besten, dass eine passende und sinnvolle Tätigkeit gefunden wird und das Arbeitsverhältnis langfristig funktioniert. Entscheidend ist überdies, dass die Fähigkeiten der Klientel und die Erwartungen der Arbeitgeber im Vorfeld sorgfältig miteinander abgestimmt werden. Kommt ein Arbeitsverhältnis zustande, bleibt Wintegra weiterhin involviert, hilft bei Schwierigkeiten oder Missverständnissen – schnell, lösungsorientiert und unbürokratisch.

 

Wintegra bedankt sich bei allen Arbeitgebern, Spenderinnen und Spendern, die einen Beitrag dafür leisten, dass Menschen mit Beeinträchtigung in den Arbeitsmarkt integriert werden. Denn seien wir uns bewusst: Es kann schnell gehen und man wird unerwartet und plötzlich durch einen Unfall, eine Krankheit oder belastende Lebensumstände selbst zum Betroffenen und ist auf Unterstützung angewiesen.