PUBLIKATION

Medienmitteilung

ZUSAMMENARBEIT

Zuger Denkmalpflege

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

3.9.2021

BAUWERK DANK HANDWERK

 

«Gewusst wie» – so lautet das Motto der diesjährigen Denkmaltage. Es geht um Fragen, wie wir besonders wertvolle Bauwerke pflegen, bewahren und weiterentwickeln können, welches fachspezifische Wissen und welche handwerklichen Fertigkeiten nötig sind. Die Kompetenz der Handwerksbetriebe spielt eine zentrale Rolle, wenn ein Baudenkmal saniert wird.

 

Keine Frage: für den Erhalt unserer lokalen Baukultur leisten Planer und Architekten, Ingenieure, Restauratorinnen, Bauleiter, Kunsthistoriker, kantonale und gemeindliche Behörden wichtige Arbeit. Immer wieder stehen sie darum in der Öffentlichkeit oder gar im Rampenlicht, wenn über Baukultur debattiert wird. Auf den Baustellen präsent sind aber auch Handwerkprofis und Gewerbetreibende: Engagierte Zimmerleute, Fachleute aus Schreinereien und Malereien, Steinmetze, Dachdecker, Bodenleger, Fensterbauer usw. Sie legen Hand an und wissen, worauf beim Umgang mit historischen Mauern, Fassaden, Dächern, Böden, Fenstern, Türen, Einbauten oder Möbeln geachtet werden muss. Sie unterstützen und beraten Architektinnen und Bauherren, tauschen sich mit der Denkmalpflege aus und haben Ideen, wie mit alter Bausubstanz umzugehen ist. Nicht zuletzt geben sie ihr Wissen über besondere Techniken oder Materialien an junge Berufsleute weiter, die sich entsprechend qualifizieren. Gemäss NIKE, der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe, die für die Denkmaltage jedes Jahr das Motto festlegt, existieren in der Schweiz rund 300 Handwerksberufe. Bei der diesjährigen Veranstaltung soll der fächerübergreifende Dialog gestärkt werden.

 

«Die besten Planungsabsichten und Ideen nützen nichts, wenn die Arbeiten vor Ort nicht fachgerecht ausgeführt werden», betont Franziska Kaiser. Der Austausch mit den Handwerksbetrieben sei darum für die Bauberaterinnen und Bauberater der Denkmalpflege von grosser Bedeutung. Regierungsrat Andreas Hostettler, Vorsteher der Direktion des Innern, ergänzt: «Das Ringen um gute und sinnvolle Lösungen ist nicht immer einfach, und es sind oft Kompromisse nötig und möglich. Ein grosser Dank geht darum an die vielen Handwerksbetriebe, die sich mit ihrem Fachwissen in den Diskurs einbringen, sich für unser schützenswertes bauliches Erbe engagieren und dafür sorgen, dass es für die jüngere Generation erhalten bleibt. Ohne das Knowhow der Gewerbetreibenden könnte der Kanton seinen gesetzlichen Auftrag gar nicht wahrnehmen.»


Das Team der Zuger Denkmalpflege führt die interessierte Öffentlichkeit zusammen mit Architekten und anderen Profis aus der Baubranche zu unterschiedlichen Schauplätzen, bei denen das Handwerk eine zentrale Rolle spielt: so etwa zum repräsentativen Postgebäude, zum Kloster Maria Opferung und zu einem Wohn- und Geschäftshaus an der Neugasse 17, dessen Kernbau aus dem Jahre 1472 stammt. Auch Fans der 1950-Jahre kommen auf ihre Kosten und können am Guggitalring ein privates Wohnhaus besichtigen, das bis heute durch ein in jeder Hinsicht durchdachtes Raum-, Farb- und Materialkonzept besticht (vorgängige Anmeldung nötig!). Mehr über die historische Stampflehmtechnik kann man am Forschungsprojekt Ofenturm beim Ziegelei Museum in Cham erfahren. Weitere Veranstaltungen organisieren das Bauforum, das Museum Burg Zug, das Museum für Urgeschichte(n), «LabforKids» (eine Initiative von K’werk Zug und Bauforum), das Zuger Depot Technikgeschichte und der Verein «Sebelis Sage».