PUBLIKATION

Erliberg AG

ZUSAMMENARBEIT

Daniela Schönbächler (Kunstwerk)

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

17.9.2021

KONZEPTKUNST AUF DEM ERLIBERG

 

Für die Erliberg AG übernahm ich das Kommunikationsmandat eines «Kunst am Bau» Projekts, das die Künstlerin Daniela Schönbächler im Auftrag des Architekten Albi Nussbaumer realisiert hat. Die Einweihung fand am 17. September 2021 auf dem Oberägerer Erliberg statt.

 

Diagonal im offenen Hofraum, positioniert in der Verlängerung des markanten Fugenbildes der Wegplatten liegt sie da: die Brunneninstallation der Künstlerin Daniela Schönbächler, bestehend aus zwei Betonelementen und einer in den Boden vertieften Wasserfläche, die als Fortsetzung funktioniert. Sitzgelegenheit, Liegeobjekt, Wasserbad oder schlicht ein Ort der Begegnung? Residuum kann alles sein.

 

Das Kunstwerk ist Teil des Konzepts, der vom Architekten Albi Nussbaumer realisierten Überbauung Erliberg in Oberägeri. Denn: aufmerksamen Passanten wird nicht entgehen, dass es sich bei den beiden Betonteilen nicht um beliebige Stücke handelt, sondern um Elemente, die exakt die gleiche Materialität und Dimension wie die beim Bau verwendeten Fassadenstützen aufweisen – um eine Art «Residuen» eben, um Reststücke, wie man sie von antiken Tempeln kennt, die selbstverständlich in der Umgebung liegen und eine Eigendynamik entwickeln.

 

Auf diese Weise schafft die Installation einen direkten Bezug zur ausdrucksvollen Fassadengestaltung mit dem rhythmisch angeordneten Stützraster und eine sich wunderbar ergänzende Formensprache in der organisch angelegten Umgebung. Die im Boden eingelassene Wasserfläche macht sich das lokale Quellwasser zunutze und fasst dieses in ein Becken, wo es sich effektvoll widerspiegelt. Residuum - eine Brunnenanlage als poetisch-elegante Einladung, sich haptisch oder akustisch mit Materien wie Wasser, Stein und Flora auseinanderzusetzen und einen Moment innezuhalten, um die landschaftlichen Reize des Erlibergs wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen.