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GGZ Jahresbericht

ZUSAMMENARBEIT

Daniela Kienzler (Fotografie)

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

1.4.2014

AUF DER SONNENSEITE

 

Higi Hegglin und andere Mitarbeiter der Firma Johnson & Johnson sorgen dank einer internen Spendenaktion dafür, dass die GGZ unterstützt wird. Als Kind nahm die Betriebsökonomin am Zuger Ferienpass teil.

 

Warum spenden Sie für die GGZ?
Die Spende stammt nicht von mir alleine, sondern von vielen Kolleginnen und Kollegen. Zu Stande kommt sie dank dem internen Produkteverkauf. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, Produkte, die nicht mehr in den regulären Vertrieb gelangen, intern zu kaufen. Das sind Produkte aus der Gesundheitspflege oder Kosmetikartikel, die sich dem Ablaufdatum nähern, aber einwandfrei sind und nicht entsorgt werden sollen. Wir präsentieren sie auf einem Tisch und machen Preisvorschläge. Natürlich darf man freiwillig auch mehr ins „Kässeli“ geben. Der gesamte Erlös dieses internen Verkaufs kommt anschliessend gemeinnützigen Institutionen zu Gute.


Profitiert ausschliesslich die GGZ?
Nein, wir unterstützen noch  andere Institutionen, die in der Region Zug / Zentralschweiz aktiv sind. Das können auch regionale Sektionen von nationalen Organisationen sein, wobei wir das Augenmerk aufgrund der eigenen Geschäftstätigkeit auf Engagements in den Bereichen Gesundheit und Soziales legen.


Wie hoch ist der Erlös aus dem Produkteverkauf?
Er schwankt von Monat zu Monat, je nachdem, ob eher hochwertige oder günstige Produkte im Angebot sind. Pro Jahr sammeln wir gegen 15‘000 Franken. Was mich freut, ist, dass viele Mitarbeitende einen höheren Preis bezahlen, als jener, der angeschrieben ist. Ich interpretiere das so, dass den Leuten die Idee der Spende sympathisch ist. Natürlich leistet Johnson & Johnson noch andere Spendenbeiträge und ist im Sponsoring aktiv, aber diese Gelder stammen aus dem Firmenumsatz und werden nicht – wie beim internen Produkteverkauf - direkt aus dem Portemonnaie der Mitarbeitenden generiert.


Ihr Bezug zur GGZ?
Ich bin im Kanton Zug aufgewachsen und nach Abschluss des Studiums wieder hierher gekommen. Natürlich war mir das Engagement der GGZ schon vor unserer internen Spendenaktion bekannt. Die Institution hat mich eigentlich durch mein ganzes Leben begleitet und ist, wie mir scheint,  auf natürlich Art und Weise ein Teil des Kantons Zug. Als Kind habe ich selber mehrere Male am Zuger Ferienpass teilgenommen.


Erinnern Sie sich?
Natürlich! Ich habe an Ausflügen zur Zuger Polizei, in die Höllgrotte und in den Zuger Wald teilgenommen. Das waren unvergessliche Erlebnisse und ich hatte mit meinen Freundinnen viel Spass. Meine Nichten und Neffen profitieren mittlerweile selber von diesem Angebot der GGZ und freuen sich darauf. Auch das Podium 41 und das Yellow-Schiff sind mir vertraut. Die Klinik Adelheid und die Entzugsstation Sennhütte kenne ich nur vom Hörensagen, obwohl es mich interessieren würde, wie das Konzept der stationären Suchttherapie umgesetzt wird und wie der Alltag der Betroffenen auf dem Zugerberg konkret abläuft.


Zug wird stark mit Wohlstand und Reichtum assoziiert.
Den meisten Leuten, die hier leben und arbeiten, geht es ja auch sehr gut. Man wohnt in einer intakten Umwelt, kann seine Freizeit gestalten und erhält einen Lohn, der regelmässig ausbezahlt wird. Aber in unserem Kanton leben auch Leute, die nicht am Wohlstand teilhaben, die am Rande der Gesellschaft stehen, gesundheitliche oder finanzielle Probleme haben. Jeder, der heute auf der Sonnenseite steht, kann schon morgen  auf der Schattenseite stehen. Man muss sich immer vor Augen halten, dass das persönliche Wohlergehen keine Selbstverständlichkeit ist.  Obwohl die wirtschaftliche Lage momentan gut ist, insbesondere auch im Kanton Zug, weiss man doch nie, was die Zukunft bringt. Darum finde ich zum Beispiel die Jobbörse von der GGZ eine super Idee. Gerade auch aus gesundheitlicher Sicht ist es enorm wichtig, dass Menschen in den Arbeitsmarkt integriert sind.


Könnten Sie sich vorstellen, ein bestimmtes GGZ-Projekt mit ihrem Team vor Ort zu besichtigen?
Warum nicht? Unser Team ist aufgeschlossen und das gilt auch für die rund 950 Mitarbeitenden unserer Firma, die aus insgesamt zirka 45 Nationen stammen. Im Januar 2014 habe ich im Rahmen eines sozialen Engagements mit unserer Abteilung bei der  Renovation einer Kita im Kanton Luzern geholfen. Die war eine super Erfahrung und eine willkommene Abwechslung zum vertrauten Büroalltag.

 

Higi Hegglin, Jg. 1984, ist Betriebsökonomin und arbeitet bei Johnson & Johnson. Sie wohnt in Zug.