PUBLIKATION

Festschrift "STARK" ZKF

ZUSAMMENARBEIT

Heidi Ambiel (Fotografie)

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

6.6.2013

ENGEL UND FARBEN FüR DIE SENIOREN

 

Der ZKF überrascht an den traditionellen Seniorentagen sein Publikum mit auserlesen sinnlichen und kreativen, aber auch alltagsnahen Themen. Und dies seit nunmehr 40 Jahren.

 

Trostloser hätte sich der Novembertag nicht präsentieren können: die Temperaturen schwanken um den Nullpunkt, der Nieselregen tropft beharrlich auf die Tannen, graue Nebelschwaden verharren in der Luft.

 

Doch während draussen dieser nasskalte Frühwintertag trostlos vor sich hindümpelt, herrscht drinnen rundum  positive Stimmung: Im Forrenmattsaal des Schönbrunner Lassalle-Hauses vollführen 50  Frauen und Männer den Tanz der Jahreszeiten. Sanft sind die Bewegungen, zurückhaltend die Klaviermusik, von der sie begleitet werden. „Ich gehe den Weg in die neue Zeit“, singen die im Kreis versammelten  Seniorinnen und Senioren. Mit den Füssen stehen sie zwar auf dem Boden, doch in Gedanken scheinen die Anwesenden anderswo zu sein: im Frühlingserwachen, in der Sommermilde, im Herbstwald oder mitten in einer verschneiten Winterlandschaft. Verführt werden sie von Armin Kneubühler, der als Animator und Pianist den musikalischen Rahmen liefert und gemeinsam mit Osy Zimmermann durch das Programm führt, das 2012 lautet: „Musik und Kabarett“ – Improvisation und Gesang reichen sich Herz und Hand“

 

Als fester Bestandteil des ZKF-Jahresprogrammes erfreuen sich die Seniorentage  grosser Beliebtheit und werden seit nunmehr 40 Jahre ausgetragen. „Es ist mehr als nur ein Zusammenkommen, es findet jeweils ein wichtiger Austausch statt“, betonen Elisabeth Stevens, 69, und Rosmarie Rütschi, 71, die den Anlass gemeinsam organisieren. Viele Teilnehmer kommen seit Jahrzehnten, halten dem ZKF so die Treue und freuen sich,  jedes Jahr auf vertraute aber auch unbekannte Gesichter zu stossen. Das OK überrascht mit immer neuen Ansätzen, wie ein Blick ins Archiv zeigt: „Der Mensch und die vier Elemente“ lautete das Motto 2001, „Engel gibt es überall“ war das Thema 2003, „Musik liegt in der Luft“ hiess es 2008, „Jedem Alter wohnt ein Zauber inne“ 2009, und 2011 stand die Tagung unter dem Titel „Rot-Blau-Grün- Gelb – Farben gehören zum Leben“.

 

Sinnlichkeit und Kreativität haben innerhalb der Seniorentage genauso Platz wie praktische Elemente oder spannende Referate zu Themen wie Gesundheit und Ernährung, Humor und Heiterkeit, Freundschaft oder Sicherheit im Alltag. „Wichtig ist, dass das Publikum einbezogen wird und nicht einfach nur dasitzt und zuhört“, sagt Elisabeth Stevens. So tragen die Senioren einen wesentlichen Beitrag zu einer erlebnisreichen Tagung bei und bringen sich mit ihrer Lebenserfahrung aktiv in die Themen ein.  Die jüngsten Teilnehmer sind in den Fünfzigern, die ältesten bereits betagt, aber nicht weniger interessiert und motiviert bei der Sache.

 

Dem ZKF gelingt es, viele spannende Gastreferentinnen aufzubieten wie etwa die Maltherapeutin Alinka Rüdin, Stilberaterin Doris Pfyl, Komplementärtherapeutin Helen Dettwiler, Ex-Nationalratspräsidentin Judith Stamm, Theologin und Philosophin Imelda Abbt, Schriftsteller und Pfarrer Ulrich Knellwolf oder die Kräuterschwestern vom Kloster Heiligkreuz. An den Seniorentagen 2007 führte Monica Hary als Clownin Pina durchs Programm und steckte die Teilnehmenden mit ihrer Lebensfreude und ihrem Witz an. Um möglichst viele Seniorinnen und Senioren aus dem Kanton Zug an die Tagung zu locken, ist das OK flexibel . Die Besucher entscheiden selbst, ob sie nur einen Tag teilnehmen oder zwei Tage verweilen und dabei ein Zimmer für eine Übernachtung buchen wollen. 

 

Traditionsgemäss werden die Seniorentage mit einem Gottesdienst abgeschlossen.  Pfarrhelfer Ludwig Schwerzmann zitierte während der Eucharistiefeier  aus dem „Gebet um  Humor“ von Thomas Morus (1478-1535), dem englischen Staatsmann und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche: „Schenke mir Gesundheit des Leibes- mit dem nötigen Sinn dafür, - ihn möglichst gut zu erhalten - Schenke mir eine Seele,  - der die Langeweile fremd ist, - die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen, - und lasse nicht zu,- dass ich mir allzu viel Sorgen mache- um dieses sich breit machende Etwas, - das sich „Ich“ nennt - Herr, schenke mir Sinn für Humor - Gib mir die Gnade, - einen Scherz zu verstehen, - damit ich ein wenig Glück kenne im Leben - und anderen davon mitteile.“

 

Mit dieser heiter-herben Botschaft reisten die Teilnehmenden der Seniorentage 2012 nach Hause, gespannt darauf, mit welchen attraktiven Themen und Einlagen  der ZKF beim nächsten Anlass überraschen mag.